Mit Mut und Leidenschaft: Die Sarraf-Geschwister begeistern bei den AustrianJunior Open in Salzburg

| | 0 Comment| 21:25|
Categories:

Von Links: Thoedora, Tolga Sarraf und Elija

Salzburg, 21. Juni 2025 – Die Sonne steht bereits hoch am Himmel, als sich am
vergangenen Samstag die ersten Karatekas auf der Tatami-Fläche der Sporthalle in
Salzburg verbeugen. Die Luft vibriert förmlich vor Anspannung und Vorfreude.
Mittendrin: die jungen Karate-Talente Elija Emanuel und Theodora Edessa Sarraf vom SV
Steinheim e.V., begleitet von ihrem Trainer und Vater Tolga Sarraf.
Die Austrian Junior Open gelten als eines der größten und anspruchsvollsten
Nachwuchsturniere der internationalen Karate-Szene. Fast 700 Kämpferinnen und
Kämpfer aus 16 Nationen sind angereist – die Konkurrenz ist stark, der Druck enorm. Die
besten Vereine Europas treten hier an, und jeder will zeigen, was er draufhat.
Ein Tag voller Herausforderungen
Elija, der deutsche Meister der Jahre 2023 und 2024, lässt sich die Anspannung kaum
anmerken. Ruhig und konzentriert bereitet er sich auf seine ersten Kämpfe vor. Und
dann geht es Schlag auf Schlag: In der Disziplin Kata zeigt der Elfjährige Präzision und
Ausdrucksstärke, die die Kampfrichter begeistern. Die verdiente Goldmedaille lässt
nicht lange auf sich warten.
Noch eindrucksvoller ist der Auftritt in der offenen Kumite-Klasse ohne
Gewichtsbeschränkung. Hier begeistert Elija mit schnellen, gezielten Angriffen und
beweist seine Vielseitigkeit. Am Ende des Wettbewerbs steht er ohne einen einzigen
Gegentreffer erneut ganz oben auf dem Podest – der einzige Athlet des Turniers, der
sowohl in Kata als auch in Kumite Open siegreich ist.
Doch der Tag hält auch bittere Momente bereit: In der Klasse Kumite -38 kg trifft der
junge Steinheimer auf einen starken österreichischen Kontrahenten. Die Begegnung ist
hart umkämpft, die Spannung mit Händen zu greifen. Nach Ablauf der regulären Zeit
steht es 0:0. Die Entscheidung liegt bei den ausschließlich österreichischen
Kampfrichtern – und sie fällt zugunsten des Lokalmatadors aus Österreich. Eine knappe
und schmerzliche Niederlage, die Elija sichtlich mitnimmt.
Doch der Ausnahmeathlet gibt nicht auf. Statt zu resignieren, bündelt er in der
Trostrunde alle Kräfte und sichert sich mit großer Entschlossenheit die Bronzemedaille.
Eine kleine Kämpferin mit großem Herz
Nur wenige Matten weiter steht auch Theodora, Elijas achtjährige Schwester, die
amtierende bayerische Meisterin in ihrer Alters- und Gewichtsklasse. Ihre Augen
leuchten, als sie die Tatami betritt. Mutig und voller Selbstvertrauen kämpft sie sich
Runde für Runde ohne Gegentreffer bis ins Finale der Kumite U10 -33 kg. Erst hier muss
sie sich der starken österreichischen Gegnerin geschlagen geben. Dennoch strahlt sie,
als sie ihre Silbermedaille entgegennimmt – und jeder im Saal spürt, dass diese kleine
Kämpferin erst am Anfang einer großen Karriere steht.
Stolz und Zukunftspläne
Tolga Sarraf beobachtet jeden Kampf seiner Schützlinge mit wachem Blick und fiebert
mit jeder Bewegung mit. Als Vater und Trainer ist es für ihn ein besonders emotionaler
Tag: „Ich bin unfassbar stolz auf beide. Sie haben hier nicht nur sportlich überzeugt,
sondern auch viel Charakter und Herz bewiesen.“
Von insgesamt 87 teilnehmenden Vereinen belegte der SV Steinheim e.V. mit nur zwei
Startern sensationell den 11. Platz in der Medaillenwertung – ein bemerkenswerter
Erfolg für die kleine Delegation aus Memmingen.
Die Rückfahrt nach Steinheim wird voller schöner Erinnerungen sein. Die Austrian Junior
Open haben gezeigt, dass die beiden jungen Karateka aus der schwäbischen Alb auch
auf internationaler Bühne zu den Besten zählen. Die nächsten Herausforderungen
warten bereits: Schon bald stehen die nächsten Gürtelprüfungen an – ein neuer
Abschnitt, der nicht nur die Technik, sondern auch die Persönlichkeit der Kinder formen
wird.
Ein Tag, der Mut macht
Die Austrian Junior Open 2025 werden für die Geschwister Sarraf unvergesslich bleiben.
Sie haben ihre Grenzen ausgelotet, Höhen und Tiefen durchlebt und sich nicht nur
sportlich, sondern auch mental weiterentwickelt. Und so kehren sie zurück nach
Steinheim – mit Medaillen um den Hals, einem strahlenden Lächeln und der Gewissheit,
dass der Weg, auf dem sie sich befinden, genau der richtige ist.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert